Geburt in einem BFHI-Haus und Stillen verringern Risiko für Neurodermitis
Anlage zum Newsletter November 2017
Effect of an Intervention to Promote Breastfeeding on Asthma, Lung Function, and Atopic Eczema at Age 16 Years – Follow-up of the PROBIT Randomized Trial.
Carsten Flohr, A. John Henderson, Michael S. Kramer, Rita Patel, Jennifer Thompson, Sheryl L. Rifas-Shiman, Seungmi Yang, Konstantin Vilchuck, Natalia Bogdanovich, Mikhail Hameza, Richard M. Martin, Emily Oken. JAMA Pediatrics. doi:10.1001/jamapediatrics.2017.4064
Die prospektive multizentrische Kohorten-Studie PROBIT, die seit 1996 in Weißrussland durchgeführt wird, liefert neue Erkenntnisse zu Neurodermitis im Teenager-Alter. Die Studie vergleicht seit Studienbeginn Probanden, die in "normalen" Geburtskliniken geboren wurden, mit Probanden, die in einem BFHI-Haus zur Welt kamen. Die höhere und längere Stillrate bei den BFHI-Kindern führt in der Folge nun auch zu weiteren Untersuchungen, in denen es um die Zusammenhänge zwischen Stillen und verschiedenen Erkrankungen geht.
In der jüngsten Nachkontrolle, die mit den über 13.000 Probanden (zwischenzeitlich Teenager) durchgeführt wurde, zeigte, dass die "BFHI-Kinder" ein mehr als halbiertes Risiko für Neurodermitis aufwiesen als die Kinder, die in Standard-Geburtskliniken geboren wurden. Für Asthma oder andere Lungenfunktionseinschränkungen konnte hingegen kein Unterschied festgestellt werden.
Die Forscher geben zu bedenken, dass in Weißrussland allerdings generell Allergien und Neurodermitis selten sind, anders als in anderen industrialisierten Ländern. Es ist daher nicht sicher, ob die Ergebnisse auf unsere Verhältnisse übertragbar sind.
Das Abstract der Studie (englisch) steht → hier zur Verfügung, ein ausführlicher deutscher Artikel dazu ist im Deutschen Ärzteblatt → hier nachzulesen.
© November 2017, Anja Bier (IBCLC) für den Newsletter des Europäischen Instituts für Stillen und Laktation