Was Frauen brauchen, um sich für das Stillen zu entscheiden
Anlage zum Newsletter Juli 2016
What Do Women Really Want? Lessons for Breastfeeding Promotion and Education
Brown Amy. Breastfeeding Medicine. April 2016, 11(3): 102-110. doi:10.1089/bfm.2015.0175.
Trotz zahlreicher stillfördernder Maßnahmen stagnieren die Stillraten vielerorts seit Jahren. Eine britische Studie beschäftigte sich nun mit der Frage, woran das liegen könnte.
Amy Brown befragte dazu 1130 Mütter mit Kindern im Alter von 0 – 2 Jahren, die ursprünglich geplant hatten, ihre Kinder zu stillen. Es zeigte sich, dass die Mütter grundsätzlich die vorhandenen Informationen zum Stillen schätzten, sich aber einen anderen Schwerpunkt wünschen:
Der Fokus sollte weg gehen von der Botschaft „Stillen ist das Beste“ und eher das Normale betonen, zudem möchten sie, dass der Blick sich nicht nur auf die gesundheitlichen Vorteile richtet sondern auch andere Aspekte stärker einbezieht. Wichtig wäre auch, nicht nur das ausschließliche Stillen über volle 6 Monate zu propagieren, sondern klarer zu kommunizieren, dass jede einzelne Stillmahlzeit und somit auch Teilstillen wertvoll ist.
Als weiteren Punkt wünschten sich die befragten Mütter, dass sich stillfördernde Kampagnen nicht nur an Mütter direkt richten sollten, sondern auch Partner, Großeltern und andere Familienmitglieder als Zielgruppe solcher Maßnahmen etabliert werden sollten, da sie häufig einen bedeutenden Einfluss auf die stillende Mutter haben.
Das Abstract der Studie finden Sie → hier.
© Juli 2016, Anja Bier (IBCLC) für den Newsletter des Europäischen Instituts für Stillen und Laktation